Press Release

AlixPartners Disruption Index 2023: Auch eine Disruptionswelle kann Wachstumschampions hervorbringen

March 21, 2023
  • 57 Prozent der Wachstumschampions verändern ihre Geschäftsmodelle bereits heute aktiv
  • 73 Prozent der Wachstumschampions verstehen sich als Vorreiter bei digitalen Tools und Technologien
  • 64 Prozent der Wachstumschampions sehen sich als Vorreiter beim Personal- und Talentmanagement


München (21. März 2023) – Der agile Umgang mit Disruptionen unterscheidet Wachstumschampions von anderen Unternehmen – das gilt gerade in Krisenzeiten: Unternehmen, die aktives Disruptionsmanagement betreiben, kommen besser durch die Krise und wachsen schneller als Unternehmen, die Veränderungen weniger entschlossen begegnen. Zu diesem Ergebnis kommt der vierte jährliche AlixPartners Disruption Index, für den weltweit 3.000 CEOs und leitende Angestellte befragt wurden, um die Auswirkungen der aktuellen Krisen und Disruptionen zu ermitteln.

Agiles Disruptionsmanagement ist entscheidend für Wachstum
Bei nahezu allen Unternehmen, die für den AlixPartners Disruption Index befragt wurden, ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit und die Bereitschaft zur umfassenden Transformation vorhanden. 88 Prozent der Unternehmen weltweit haben beispielsweise ihr Lieferkettenmanagement in den letzten 12 Monaten angepasst. Fast die Hälfte (44 Prozent) erwartet weniger Lieferkettenprobleme dieses Jahr. Und 95 Prozent der Unternehmen aus den USA, Kanada, Europa und Asien verfügen nach eigenen Einschätzungen über genügend Ressourcen, um in neue Technologien und digitale Lösungen zu investieren. Den Unterschied zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmen macht der Umgang mit Disruptionen. 57 Prozent der Unternehmen, die im letzten Jahr überdurchschnittlich gewachsen sind, ändern derzeit ihr Geschäftsmodell grundsätzlich, während es bei weniger oder gar nicht wachsenden Unternehmen lediglich rund 25 Prozent sind.

Andreas Rüter, Deutschlandchef von AlixPartners: „Führungskräfte von Wachstumschampions zeichnet aus, dass sie die disruptiven Kräfte im Marktumfeld ihrer Unternehmen wesentlich früher ernst genommen und Veränderung in ihren Unternehmen proaktiv vorangetrieben haben. Digitalisierung und Automatisierung sind dabei wesentliche Hebel. In vielen Fällen ist profitables Wachstum der Lohn für das entschiedene und konsequente Handeln.“

Die erhobenen Zahlen stützen diese Ableitungen: Nur 36 Prozent der CEOs langsamer wachsender Unternehmen geben an, Investitionen in Technologien zu erhöhen, bei den Wachstumschampions sagen das hingegen 57 Prozent. Interessant dabei ist, wie die Befragten ihre eigene, persönliche Situation einschätzen: 53 Prozent der Führungskräfte von Wachstumschampions bangen um ihren Job infolge disruptiver Veränderungen, bei den Wachstumsnachzüglern teilen nur 43 Prozent diese Sorge.

„Was Unternehmen von den Wachstumschampions lernen können? Dass alle Führungskräfte gefordert sind zweigleisig zu denken und vorzugehen: Sie müssen kurzfristig weiterhin schnell und konsequent auf aktuelle Bedrohungen reagieren, genauso aber die langfristige Marktentwicklung und ihre Potenziale im Blick behalten“, erklärt Rüter.

Unternehmen in Deutschland stehen im Spannungsfeld zwischen Entlassungen und Fachkräftemangel
Ob Champion oder Nachzügler: Angesichts ungewisser Aussichten hat für viele Unternehmen Liquidität höchste Priorität. Dazu gehört neben der Sicherstellung der Finanzierung, Kostenreduktionen, Abstoßen unwirtschaftlicher Unternehmensteile auch der Personalabbau. Die Betrachtung der Antworten deutscher CEOs ergibt, dass 47 Prozent angeben, dass ihr Unternehmen 2023 Mitarbeitende entlassen wird. Ebenfalls 47 Prozent der CEOs hierzulande sagen, dass die Suche nach geeigneten Fachkräften aber nach wie vor ihr Unternehmenswachstum bremst.

Andreas Rüter kommentiert: „Gleichzeitig entlassen zu müssen und offene Stellen nicht besetzen zu können, ist für die Unternehmen und den Arbeitsmarkt insgesamt eine Herausforderung, deren Management erfolgskritisch ist. Es ist ein Spagat, den man sensibel adressieren muss, man will ja Kündigungen von wichtigen Leistungsträgern vermeiden und attraktiv für gesuchtes Personal bleiben – wie beispielsweise Fachkräfte mit Technologie- und Digitalisierungs- oder auch ESG-Expertise.“

Empfehlung: Kurzfristige Krisen managen und langfristige Chancen wahrnehmen
Als Resultat des AlixPartners Disruption Index wird Unternehmen geraten, ihre Wachstumschancen einerseits durch Vorbereitung auf kurzfristige Krisenszenarien und andererseits durch konsequenten Umbau mit einem klaren Zielbild zu nutzen. Auf die CEO-Agenda gehören deswegen insbesondere:

• Finanzielle Frühwarnsysteme optimieren, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen
• Volle Transparenz über Kosten- und Einnahme-Positionen verschaffen und behalten
• Cash is King: alle Möglichkeiten, Liquidität zu erhöhen, sollten geprüft werden
• Szenarien simulieren, um im Ernstfall schneller reagieren zu können

Krisenzeiten haben schon immer Chancen eröffnet und aktive Unternehmen zu Wachstums-Champions gemacht:
• Fokus auf „Smartes Wachstum“ entlang des Kerngeschäfts statt Wachstum um jeden Preis
• Clever investieren, ausgerichtet am wirtschaftlichen Gewinn und ESG-Rahmenparametern
• Digitalisierung und Automatisierung in allen Unternehmensbereichen
• Anpassung der Führungs-Kultur und Arbeitsmodelle – hohe Bindung und Erhalt einer hohen Produktivität trotz radikalen Umbaus ist Kern-Aufgabe von Führungskräften

Weitere Ergebnisse des AlixPartners Disruption Index:

ESG ist wichtiger denn je
Während 2021 noch 27 Prozent der CEOs weltweit angaben, dass ESG-Themen einen großen oder sehr großen Einfluss auf ihr Unternehmen haben, stimmten dem in der aktuellen Befragung bereits 45 Prozent zu. Die Zahl der Führungskräfte, die sagen, dass Umwelt- und Sozialfragen einen sehr oder äußerst bedeutenden Einfluss auf ihr Unternehmen haben, ist in den letzten drei Jahren sogar um 67 Prozent gestiegen.

Geopolitik treibt vor allem deutsche Unternehmen um
AlixPartners hat die CEOs aus neun Ländern gebeten, drei Disruptionsfaktoren zu nennen, von denen sie derzeit am stärksten betroffen sind. Nur bei den deutschen CEOs landete die Regulatorik infolge der Geopolitik auf dem ersten Platz. Darin zeigt sich laut AlixPartners die besondere Bedeutung des Export-Charakters und die internationale Vernetzung der deutschen Wirtschaft. Dazu passt auch, dass der Wandel in Asien den zweiten Platz der hierzulande hoch priorisierten Disruptionsfaktoren belegt.

Unternehmen zeigen sich trotz wirtschaftlich schwerer Zeiten optimistisch
Die Mehrheit der global befragten CEOs hat sich auf eher düstere Aussichten der Weltkonjunktur eingestellt. Die meisten Führungskräfte, befragt im Herbst 2022, gehen von einer Inflation aus, die sie auch noch 2024 beschäftigen wird – global geben das 61 Prozent, in Europa 64 Prozent und Deutschland 62 Prozent der Befragten an.

Ungeachtet dieser Aussichten sind 87 Prozent der weltweit befragten Führungskräfte in Bezug auf die Zukunft ihrer Unternehmen optimistisch gestimmt und scheinen sich dem Disruptionsmanagement besser gewachsen zu fühlen. Besonders gute Aussichten attestieren sich die Bereiche Luft- und Raumfahrt/Verteidigung (98 Prozent), Medien und Unterhaltung (93 Prozent), Telekommunikation (91 Prozent) sowie Gesundheitswesen (90 Prozent).

Über den AlixPartners Disruption Index
Der AlixPartners Disruption Index wird einmal jährlich erstellt und gibt Einblick in die Disruptionstrends unterschiedlicher Branchen weltweit. Befragt wurden 3.000 Führungskräfte aus neun Ländern (USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Schweiz, China und Japan). 50 Prozent der befragten Führungskräfte arbeiten auf C-Level und wiederum 50 Prozent für Unternehmen mit einem Umsatz von über 1 Mrd. USD. Der Bericht basiert auf der Feldarbeit multimodaler Online- und Telefoninterviews, die zwischen dem 2. September 2022 und dem 14. November 2022 durchgeführt wurden.

Die komplette Studie finden Sie unter disruption.alixpartners.com. Dort können Sie den AlixPartners Disruption Index auch als PDF herunterladen.

Über AlixPartners
Die global agierende Unternehmensberatung AlixPartners ist spezialisiert auf anspruchsvolle Beratungsmandate für von disruptiven Trends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel oder Supply Chain Management besonders betroffene Unternehmen und Branchen. Zielgerichtete und ergebnisorientierte Unterstützung in hoch-relevanten, komplexen und kritischen Disruptions-, Restrukturierungs- und Transformationsprozessen ist das Markenzeichen von AlixPartners. Tiefgreifende Branchenexpertise und funktionale Kompetenz sowie die Kenntnis der richtigen Hebel aus einer Vielzahl erfolgreicher Beratungsprojekte führen in vertrauensvoller und partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den großen und mittelständischen Klienten zu dauerhaft herausragenden Ergebnissen. „When it really matters“.
Vom „manager magazin“ und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management & Beratung (WGMB) wurde AlixPartners auch 2021 als eines der besten Beratungsunternehmen ausgezeichnet. Seit über 40 Jahren unterstützen 3000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in 25 Büros weltweit die Klienten von AlixPartners.

www.alixpartners.de

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